Die methodistische Bewegung wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Erzgebirge bekannt. Unsere Gemeinden gehen von 1882 auf die missionarische Wirksamkeit von Dittersdorf aus.
Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, um mit methodistischen Versammlungen zu beginnen, kamen Robert Nestler und ein weiterer Bruder mit Bäckermeister H. Eberlein und seiner Frau in Kontakt. Das Ehepaar ließ sich nach Dittersdorf zu solchen Veranstaltungen einladen. Sie waren sehr angetan von der Verkündigung und der geschwisterlichen Gemeinschaft. Die Prediger kamen aus Chemnitz. Seit 1884 wurde dann auch in Venusberg zu methodistische Versammlungen (Gottesdienste) eingeladen, es gründete sich eine Gemeinde, die mit weiteren zehn Stationen zum Chemnitzer Bezirk gehörte. Regelmäßig wurden „anhaltenden Versammlungen“ (mehrere Evangelisationsabende nacheinander) veranstaltet. Die erste methodistische Predigt hielt Prediger Jakob Kaufmann im Hause von Familie Claus (Nr. 27). Einige Zeit später stellte Bäckermeister Eberlein (Nr. 26) der jungen Gemeinde einen Raum zur Verfügung, indem regelmäßig sonntags um 15 Uhr Gottesdienst gefeiert wurde.
Ab 1910 sammelten die Geschwister Kinder zur Sonntagsschule. Zu großen Schwierigkeiten kam es, weil nur die offiziell anerkannte Landeskirche Gottesdienste feiern durfte.Methodistische Versammlungen durften keine Gottesdienste sein. Das wurde mehr oder weniger streng polizeilich beaufsichtigt und führte bei Verstoß Strafen nach sich. Oskar Schneider zitiert in seinem Bericht von 1961 den Predigthelfer (Ermahner) Otto Drechsler aus Dittersdorf: "Wenn ich Amen sagen dürfte, würde ich Amen sagen."
Im Jahre 1913 entstand ein Gemeindechor, dann auch mehrere andere Gruppen, wie auch eine Jungmädchenvereinsgruppe. Wichtig waren die regelmäßigen Bibel- und Gebetsstunden, die u.a. auch die evangelistischen Abende vorbereiteten.
Unter Leitung von Pastor Gerhard Freund wurde im Jahre 1936 mit dem Baudes Gotteshauses begonnen. Für die Christen im Ort Venusberg war die Einweihungder Kirche zum 4. Advent 1937 (19.12.1937) ein freudiges und fröhliches Ereignis. Musikalisch unterstützt durch den Witzschdorfer Posaunenchor setzte sich der Festzug der Methodisten vom "Auxel-Häusel" in Richtung Kirche in Bewegung. Feierlich wurde der Schlüssel von jungen Gemeindegliedern überreicht. Die Hausmannstätigkeiten in der Kirche übernahmen Fritz und Else Bernd.
Erst 1952 erhielt die Kirche den Namen "Christuskirche". In dieser Zeit wurde auch der Altarraum neu gestaltet, wie ein Bild im Kirchengebäude zeigt. Der 1. größere Umbau fand unter Leitung von Pastor K. Jordan 1963 statt. Es erfolgte der Anbau des jetzigen Eingangsgebäudes mit Garderobe. In diesem Jahr übernahm die Familie Johannes und Hanna Auxel den Hausmannsdienst.
Das 50-jährige Jubiläum wurde verspätet im September 1988 gefeiert. Grund dafür war, dass 3 Jubiläen zusammenfielen: 100 Jahre Gemeinde, 75 Jahre Chor, 50 Jahre Kirche. Über die Jubiläumswoche berichtete damals auch die Tageszeitung "Union" der CDU folgendes: "Die Venusberger Methodisten sind sich dessen bewusst, dass ihre Gemeinde dann Zukunft und Verheißung hat, wenn sie sich diesem Anspruch John Wesleys Gott dienen in unserer Zeit zu eigen macht und danach handelt".
Die letzte prägende Veränderung am Kirchengebäude passierte unter Leitung von Pastor A. Weißbach. Es wurden die unteren Räume zu neuen Gemeinderäumen umgestaltet. Durch den An- und Umbau entstanden eine neue Küche und moderne Toiletten. Die Einweihung fand mit einem Festgottesdienst am 25. Juni 2000 unter dem Thema "Eine lebendige Kirche benötigt die Mithilfe jedes einzelnen" statt.
Unsere Christuskirche steht offen für jedermann zur Nutzung. Die unteren Räume können zu Familienfeiern und Festen benutzt werden. Mit Lob, Dank und Ehre für unseren Gott wurde am 4. Advent 2012 ein Festgottesdienst zum 75-jährigen Bestehen der Christuskirche gefeiert und die Gemeindeglieder stimmten kräftig ins Lied ein: "Die Kirche steht gegründet…"
Übersicht: Bezirk - Prediger und Pastoren
Bezirk | Anzahl | Prediger/ Pastor | Dienstzeit |
Dittersdorf | 1 | Prediger Jakob Kaufmann | 1884-1887 |
2 | Prediger Johannes Spille | 1887-1891 | |
Zschopau | 3 | Prediger Herrmann Böttger | 1891-1895 |
4 | Prediger Oskar Lindner | 1895-1899 | |
5 | Prediger August Hiller | 1899-1902 | |
6 | Prediger Georg Kramer | 1902-1906 | |
7 | Prediger Fritz Spiegel | 1906-1909 | |
8 | Prediger Hugo Georgi | 1909-1913 | |
erneute Bezirkstrennung: zum Bezirk Zschopau gehören die Gemeinden, Zschopau, Witzschdorf, Waldkirchen, Gelenau, Grießbach, Venusberg, Herold, Drebach | |||
Zschopau | 9 | Prediger Paul Kittelmann | 1913-1919 |
10 | Prediger Max Leonhardt | 1919-1921 | |
11 | Prediger Alfred Ringeis | 1921-1925 | |
| 12 | Prediger Karl Rabold | 1925-1929 |
1929 Gründung des Gemeindebezirkes Gelenau | |||
Gelenau | 13 | Prediger Hermann Ott | 1929-1933 |
14 | Prediger Gerhard Freund | 1933-1939 | |
15 | Prediger Albert Schaarschmidt | 1939-1949 | |
16 | Prediger Willy Bräutigam | 1949-1951 | |
17 | Prediger Karl Hans Pollmer | 1951-1955 | |
18 | Prediger Martin Georgi | 1955-1961 | |
19 | Pastor Konrad Jordan | 1961-1972 | |
20 | Pastor Siegfried Rex | 1972-1984 | |
21 | Pastor Christoph Georgi | 1984-1995 | |
22 | Pastor Albrecht Weißbach | 1995-2003 | |
23 | Pastor (auf Probe) Mitja Fritsch | 2003-2006 | |
2006 Vakanzjahr unter Leitung von Pastorin Christin Eibisch | |||
| 24 | Pastorin Christin Eibisch | 2007-2015 |
2010 Gemeindebezirk Venusberg: Neuaufteilung der Bezirke Herold, Venusberg (vormals Gelenau) und Ehrenfriedersdorf | |||
seit 10/2015 vakant: Leitung Pastor Olf Tunger (Bezirk Ehrenfriedersdorf) |
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