Wie in anderen Orten dieser Gegend bildete sich durch die Verkündigung und Seelsorge methodistischer Laien- und hauptamtlicher Prediger Ende des 19. Jahrhunderts eine Gemeinschaft von gläubigen Menschen. Sie hatten ihr Leben bewusst der Liebe Gottes anbefohlen und wussten sich im Heil Jesu Christi aufgehoben.
Erste gottesdienstliche Versammlungen und evangelistische Veranstaltungen wurden wohl schon 1888 gehalten. Zunächst mietete man ein Lokal. Dann traf sich die Gemeinschaft beim Lindner-Schmied in der alten Schmiede, später beim Wahner-Lieb (Lochs-Bauer). In dieser Zeit gehörten zwölf Stationen zum Chemnitzer Bezirk.
Um die Jahrhundertwende wurden methodistische Versammlungen wie auch im Nachbarort Venusberg zeitweise verboten, weil sie gottesdienstlichen Charakter trügen. Einige Jahrzehnte hielten sich die wenigen Methodisten im Oberdorf zur Herolder Gemeinde. Diejenigen, die im Unterdorf wohnten, gingen zur Venusberger Gemeinde. Ab und zu wurden wohl auch Jugendbundstunden im Oberdorf, abwechselnd im Nachbarort Herold gehalten.
Mit Prediger Alfred Ringeis konnte ab 1924 eine eigene Gemeindearbeit neu beginnen, weil sich einige Drebacher in „religiösen Versammlungen" der methodistischen Gemeinde in Venusberg bekehrt hatten.
Er mietete in einer geschlossenen Schenke die Gaststube für regelmäßige Gottesdienste an. Weitere Personen kamen zum Glauben. Eine Sonntagsschule wurde eingerichtet, die von Elly Lötzsch viele Jahre geleitet wurde. Später, vermutlich noch vor dem 2. Weltkrieg konnte die Gemeinde einen Raum bei Herrn Bergelt in der Hauptstraße 59 anmieten und als Kirchsaal einrichten. Zu besonderen Veranstaltungen wie Gesangsgottesdienste oder Evangelisationen reichte der Raum nicht aus. Zunehmende Spannungen mit dem Hauswirt beförderte den Wunsch, endlich einen eigenen Versammlungsort haben zu können.
Nach längerem Suchen gelang es im Sommer 1954 das heutige Grundstück zu erwerben. Sogleich mühte sich Pastor Johannes Baumgartl, Architekt Oskar Beyer aus Annaberg für die Planung zu gewinnen. Am 6. November 1955 konnte schließlich die Einweihung der Christuskirche mit Bischof Dr. Friedrich Wunderlich gefeiert werden. Der Frauendienst der Herolder Gemeinde stiftete eine Krokuskanzel, die von Holzbildhauer Espig aus Thum angefertigt wurde. In den 60er - 80er Jahren lud die Gemeinde weiterhin regelmäßig zu Evangelisationen ein. Viele Jahre war das Verhältnis zu Evangelisch–Lutherischen Landeskirche angespannt, vorwiegend durch die Ablehnung der Methodisten seitens des Pfarrers. Inzwischen sind wir dankbar für die geschwisterliche Zusammenarbeit, die sich auch auf die Landeskirchliche Gemeinschaft bezieht.
Im Jahr 2005, kurz vor dem 50-jährigen Kirchweihjubiläum, konnte die Gemeinde den Innenraum der Kirche aufwendig sanieren und modern umgestalten. Seit mehreren Jahren ist es üblich geworden, an den Wochenenden während der Krokusblüte tagsüber zur „offenen Kirche" mit Kaffee und Kuchen einzuladen.
Im Jahr 2012 gelang es, eine Direktanbindung zur Hauptstraße durch den Bau einer großzügigen Auffahrt zu realisieren. Befördert wurde dies durch einen hohen Aufwand an Eigenleistungen.
Übericht: Bezirk - Prediger und Pastoren
Bezirk | Anzahl | Prediger/ Pastor | Dienstzeit |
Chemnitz | 1 | Johannes Spille: Gründung der Station Drebach | 1888(?)-1891 |
1891 Gründung des Bezirkes Zschopau – Dittersdorf: mit den Stationen Dittersdorf, Weißbach, Witzschdorf, Waldkirchen, Venusberg, Drebach, Gelenau und Zschopau | |||
Zschopau | 2 | Prediger Herrmann Böttger | 1891-1895 |
3 | Prediger Oskar Lindner | 1895-1899 | |
4 | Prediger August Hiller | 1899-1902 | |
5 | Prediger Georg Kramer | 1902-1906 | |
6 | Prediger Fritz Spiegel | 1906-1909 | |
7 | Prediger Hugo Georgi | 1909-1913 | |
erneute Bezirkstrennung: zum Bezirk Zschopau gehören die Gemeinden, Zschopau, Witzschdorf, Waldkirchen, Gelenau, Grießbach, Venusberg, Herold, Drebach | |||
Zschopau | 8 | Prediger Paul Kittelmann | 1913-1919 |
9 | Prediger Max Leonhardt | 1919-1921 | |
10 | Prediger Alfred Ringeis | 1921-1925 | |
| 11 | Prediger Karl Rabold | 1925-1929 |
1929 Gründung des Gemeindebezirkes Gelenau | |||
Gelenau | 12 | Prediger Hermann Ott | 1929-1933 |
13 | Prediger Gerhard Freund | 1933-1939 | |
14 | Prediger Albert Schaarschmidt | 1939-1949 | |
1949 Gründung des Gemeindebezirkres Ehrenfriedersdorf | |||
Ehrenfriedersdorf | 15 | Prediger Alfred Wohlgemuth | 1949-1950 |
16 | Prediger Johannes Baumgartl | 1950-1955 | |
1955 Gründung des Gemeindebezirkres Herold | |||
Herold | 17 | Pastor Gunter Demmler | 1955-1960 |
18 | Pastor Gerhard Weigelt | 1961-1968 | |
19 | Pastor Johannes König | 1968-1979 | |
20 | Pastor Kurt Wilhelm | 1979-1990 | |
21 | Pastor Friedmar Walther | 1990-1995 | |
1999 Die Gemeinde Thum kommt zum Gemeindebezirk | |||
22 | Pastor Klaus Leibe | 1995-2008 | |
23 | Pastorenteam: Christin Eibisch, Jörg Recknagel (Drebach), Diethelm Schimpf (Herold) | 2008-2010 | |
2010 Gemeindebezirk Venusberg: Neuaufteilung der Bezirke Herold, Venusberg (vormals Gelenau) und Ehrenfriedersdorf | |||
Venusberg | 24 | Pastorin Christin Eibisch | 2007-2015 |
seit 10/2015 vakant: Leitung Pastor Olf Tunger (Bezirk Ehrenfriedersdorf) |
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