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Wichtige Infos zum Gemeindeleben

Montag, 16 März 2020.

Liebe Geschwister,

am vergangenen Sonntag haben wir mit der Entscheidung gerungen, ob Gottesdienste statfinden sollten, oder nicht. Wir haben besonnen miteinander entschieden und dafür danke ich euch. Dabei gab es noch keine einheitliche Vorgabe von kirchlicher Seite, wie mit der aktuellen Situation umzugehen ist. Dies ist nun anders, wie uns die Superintendeten unserer OJK heute morgen, 16.03.2020 informierten:

Das OJK-Kabinett hat entschieden, dass alle Gemeindeindeveranstaltungen bis auf Weiteres ausfallen sollen.

Das gilt ab heute (16.03.2020) und es ist für uns davon auszugehen, dass diese Maßnahme zunächst bis Karsamstag Bestand hat.

Das betrifft alle Gottesdienste, Gemeindeveranstaltungen, Sitzungen und ebenso die Bezirkskonferenzen.

Wir befinden uns in einer Situation, die wir so in dieser Art nicht kennen und die uns in allen gesellschaftlichen Bereichen vor große Herausforderungen stellt. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, ist jede und jeder in unserem Land dazu augerufen, Sozialkontakte, soweit es geht, zu vermeiden. Davon sind wir als Kirchen leider nicht ausgenommen. Seid gewiss, dass die Verantwortungsträgern unserer Kirche nicht leichtfertig oder aus Panik heraus entscheiden und dass niemandem diese Entscheidungen leicht von der Hand gehen. Angesichts der Dynamik, die wir in der ganzen Sache erleben, schrieb eine Kollegin: "Wer jetzt zögerlich handelt, ist meiner Meinung nach nicht mutig, sondern leichtsinnig, weil es besonders um die Verantwortung für die anderen geht." Mutig, aber klar gesprochen.

Bei aller Vorsicht und Verantwortung erkennen wir aber auch die geistliche Dimension in dieser Sache. Gerade jetzt in der Fastenzeit ereilen uns diese Einschränkungen. Das (manchmal vielleicht zu) Selbstverständliche wird uns entzogen und wir müssen uns in Vezicht üben. Eine uns nicht nur den Einzelnen betreffende, sondern unsere Gemeinschaft umfassende Fastensituation sozusagen, in der wir bei aller Betroffenheit wohl auch neu erkennen dürfen, was uns Gemeinde eigentlich bedeutet. In der wir eine neue Qualität des Verbundenseins erfahren. Fehlt mir der Sonntagsgottesdienst? Vermisse ich die Geschwister? Erkennen wir auch Ballast, der uns in diesen Tagen genommen wird und den wir nun quasi gezwungenermaßen liegen lassen dürfen?

Ich mache auch Mut, nicht nur die Schwierigkeiten zu sehen sondern auch die Chance zu nutzen, die in so einer Auszeit liegen können. Für unseren Glauben ist die tatsächliche Gemeinschaft eine wichtige Komponente, aber er erschöpft sich nicht darin. Verbunden sind wir unabhängig von Zeit und Ort am allermeisten durch unseren Herrn Jesus Christus. Das kann uns auch kein Virus nehmen.

Ich freue mich schon jetzt auf den ersten Gottesdienst nach dieser Dürrezeit, wenn wir nicht aus Gewohnheit oder Pflichtbewusstsein gemeinsam Gottesdienst feiern, sondern weil es uns ein Herzensanliegen ist, das uns mit Freude erfüllt; das uns den Schatz der Gemeinschaft spüren und wiederentdecken lässt, der uns vielleicht an manchen Stellen abhanden gekommen ist.

Dieses Schreiben war ein erster allgemeiner Ausblick und ihr dürft es gerne in den Gemeinden weitergeben.

Dinge, die im Einzelnen konkret zu regeln sind, kläre ich wo notwendig mit euch im Gespräch, wo ihr merkt, dass es Klärungsbedarf gibt, kommt auf mich zu.

Ich wünsche euch allen Gesundheit, Bewahung und Kraft in diesen Wochen!

Pastor Tobias Buschbeck